Mojen Hanno, das ist doch schon mal nen Plan. Hast Dir ja gleich was ganz spezielles ausgesucht. Für ein Hochdach brauch ich einiges an Spezialmaschienen aus dem Karosseriebau. Das normale Zeug wie Abkantbank wirst Du ja haben. Aber wie sieht es mit Rollen- und Kugelbank aus? Naja , wie schon gesagt, so eine Aktion will gut vorbereitet sein. Zum Glück hab ich mir von den speziellen Teilen von Arnes Hochdach Schablonen gemacht. Wir brkommen das schon hin. Grüße, André
Beiträge von eineweltreisen.org
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Hi Nicol, las mal hören Deinen Idee zum 6x6 Thema. Vieleicht sollten wir auch erstmal ne Klassenfahrt nach Cotbus machen. Dort sollen ja die 6x6 rumgammeln. Hab mich in den letzten Tagen auch schon intensiver mit dem Thema Durchtrieb befasst. Mit der Fahrerhausverlängerung währe das eine echte Herausforderung, diese an einem WE hinzubekommen. Zumindestens den Stahlbau, vielleicht so mit 10 Mann im Schichtbetrieb als Ivent mit Press, das währe doch mal was, oder? André
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Falls es noch jemanden interessiert:
Zerrissenes Land
Hintergrund. Libyen: 42 Jahre Volks-Dschamahirija. Eine Analyse aus sozioökonomischer Sicht: Schaukelpolitik im Zeichen der KriseAnfang Oktober erscheint im Promedia Verlag, Wien, ein von Fritz Edlinger herausgegebener Band mit Hintergrundberichten und Analysen zu Libyen. Das Buch wird Texte von Karin Leukefeld, Peter Strutynski, Thomas Hüsken, Konrad Schliephake, Awni al Ani, Stefan Brocza und anderen enthalten. Wir veröffentlichen aus dem Band vorab den Beitrag von Gerd Bedszent und danken dem Promedia Verlag, daß er uns den Artikel aus aktuellem Anlaß bereits jetzt zur Verfügung gestellt hat.
Im ersten Teil, erschienen in der Wochenendausgabe, wurde die Entwicklung Libyens von einer Agrarkolonie Italiens zu einem souveränen Staat nachgezeichnet. Dargestellt wurde der glücklose Versuch Muammar Al-Ghaddafis, nach dem Militärputsch von 1969 eine »Herrschaft der Massen« (Volks-Dschamahirija) durchzusetzen, um die soziale Basis seines Regimes zu verbreitern und so das gesamtstaatliche Modernisierungsprogramm dauerhaft gegen partikulare Stammesinteressen durchzusetzen.
Die zuweilen äußerst abenteuerliche Politik der Volks-Dschamahirija ist zumindest in den Anfangsjahren mit Ghaddafis entschiedenem Haß auf den europäischen Kolonialismus zu erklären. Für die angestrebte Modernisierung der libyschen Gesellschaft fand der Revolutionäre Militärrat in der panarabischen Ideologie eine geeignete politische Programmatik.Als die britischen und US-amerikanischen Militärstützpunkte geschlossen wurden, konnte sich der Revolutionsrat des Beifalls der libyschen Bevölkerung, der übrigen arabischen Welt und des sozialistischen Osteuropas sicher sein. Um mit den ehemaligen Kolonialmächten und den USA militärisch gleichzuziehen, unternahm Libyen in den Folgejahren mehrere – vergebliche – Versuche, das eigene Militär mit Massenvernichtungswaffen aufzurüsten.
Getreu dem Motto »Der Feind deines Feindes ist dein Freund« unterstützte Ghaddafi in den 1970er und 1980er Jahren verschiedene militante Gruppen der westeuropäischen und palästinensischen Linken; libysche Geheimdienstler sollen auch persönlich in verschiedene Anschläge verwickelt gewesen sein. Dieser Verdacht diente seit 1973 immer wieder als Anlaß, Libyen mit Wirtschaftssanktionen zu belegen. In den 1980er Jahren erfolgten Zusammenstöße mit dem US-Militär, das schon damals, am 14./15. April 1986, die Hauptstadt Tripolis bombardiert hatte.
Im Sinne der panarabischen Ideologie unternahm Ghaddafi zahlreiche Versuche, Libyen mit verschiedenen Nachbarstaaten in einer Union zusammenschließen. Sämtliche dieser Projekte scheiterten entweder schon in der Verhandlungsphase oder aber hatten langfristig keinen Bestand. Ebenfalls aus der panarabischen Ideologie heraus sind Ghaddafis heftige Verbalattacken gegen Israel zu verstehen. Er ließ es jedoch nie zu einer offenen militärischen Konfrontation kommen, auch nicht, als die israelische Luftwaffe im Februar 1973 über der Sinai-Halbinsel ein libysches Passagierflugzeug abschoß.
Das libysche Militär führte jahrelang einen unerklärten Krieg gegen das Nachbarland Tschad, da Libyen die Grenzziehung zwischen den damaligen Kolonialmächten Italien und Frankreich nicht anerkannte. Hintergrund der Auseinandersetzungen waren aber in Wahrheit die Uranerzlagerstätten in diesem Gebiet. Libyen unterstützte Rebellenverbände im Tschad mit Waffen und Geld und rüstete eine multinational zusammengewürfelte »islamische Legion« auf. Nach dem militärischen Eingreifen Frankreichs erlitt Libyen eine Niederlage, Ghaddafi mußte schließlich seine Truppen aus dem Tschad zurückziehen.
In den 1990er Jahren trat in der libyschen Führung an die Stelle der gescheiterten panarabischen Ideologie zeitweilig eine panafrikanische: Ghaddafi machte palästinensische Arbeitsmigranten für die zunehmende Ausbreitung des Islamismus verantwortlich und ließ Zehntausende von ihnen ausweisen. Da die libysche Wirtschaft auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen war, öffnete Ghaddafi in der Folge die Grenzen für Arbeitsmigranten aus dem Süden, gefiel sich mehrere Jahre lang in heftiger Parteinahme für schwarzafrikanische Staaten und ließ sich in einer PR-Aktion von 200 afrikanischen Fürsten und Königen zum »König der Könige« krönen. Später schloß Libyen seine südlichen Grenzen wieder und warf einen großen Teil der afrikanischen Gastarbeiter aus dem Land.
Bereits in den 1990er Jahren konnte man absehen, daß die Bildung einer libyschen Nation gescheitert war und ein Auseinanderbrechen des Staates entlang der Stammesgrenzen bevorstand. Trotz des mit Brachialgewalt vorangetriebenen Modernisierungsprogramms war es nicht gelungen, die traditionelle Stammesgesellschaft aufzulösen. Im Hintergrund der offiziell propagierten Volksdemokratie tobten andauernd Machtkämpfe zwischen Angehörigen der verschiedenen Clans. Das System der Volks-Dschamahirija funktionierte als ein labiles Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Stammes- und Claninteressen, das Ghaddafi lange Zeit aufrechtzuerhalten verstand. Doch es funktionierte nur, solange die libysche Gesellschaft sich im wirtschaftlichen Aufschwung befand.
Das staatliche Modernisierungsprogramm war Ende der 1980er Jahre an seine Grenzen gestoßen. Die meisten Produkte der neu errichteten Industrieanlagen und dank des Bewässerungsprojektes erschlossenen Agrarflächen erwiesen sich als überteuert und auf dem Weltmarkt nicht absetzbar. Dies lag weniger an der vielbeschworenen »Mißwirtschaft« der libyschen Staatsbürokratie als vielmehr daran, daß Libyen ein »Zuspätkommer« in der Reihe der Industrienationen war. Ein Hineindrängen in längst aufgeteilte Absatzmärkte kann im Regelfall nur auf der Basis von Niedriglöhnen erfolgen. Da diese in der libyschen Gesellschaft trotz des massiven Einsatzes von Billiglohn-Gastarbeitern aus den Nachbarländern nicht durchsetzbar waren, blieb nur die Subventionierung von Produkten auf der Basis der Öleinnahmen. Eine solche volkswirtschaftliche Umschichtung widerspricht zwar eklatant den Grundlagen neoliberalen Wirtschaftens, ist aber durchaus nichts Ungewöhnliches. Die Abhängigkeit der gesamten Volkswirtschaft von Ölexporten war der Hintergrund, vor dem Ghaddafi trotz seiner zeitweise heftigen antiwestlichen Rhetorik jahrzehntelang als zuverlässiger und vertragstreuer Handelspartner und Lieferant der westlichen Staaten galt.
Die Abhängigkeit von der Ölförderung erwies sich für das libysche Entwicklungsmodell jedoch langfristig als fatal. Als der Absatz stockte und die Preise in den Keller fielen, fehlten dem libyschen Modernisierungsprogramm mit einem Mal die Grundlagen. Mitte der 1990er Jahre waren die Öleinnahmen auf ein Drittel des Standes von 1980 gesunken. Im reichen Libyen wurden plötzlich monatelang keine Gehälter mehr gezahlt, Angestellte mußten schlecht bezahlte Zweitjobs annehmen. Und im florierenden Schwarzmarkt, jenseits des staatlich organisierten Handels, explodierten die Preise.
Wo es nichts mehr zu verteilen gibt, funktioniert auch die erkaufte Loyalität nicht mehr: Die oppositionellen Kräfte erstarkten zunehmend. Entmachtete Armeeoffiziere verbanden sich mit traditionalistischen Clanchefs und gewesenen islamischen Würdenträgern, und vor allem in der ehemaligen Senussi-Hochburg Kyrenaika organisierten sich islamistische Geheimbünde, die von den im benachbarten Ägypten starken Muslimbrüdern gefördert und offenbar auch von westlichen Geheimdiensten insgeheim hochgepäppelt wurden.
Ghaddafi reagierte mit der für ihn typischen Schaukelpolitik und versuchte, das gestörte Gleichgewicht in der libyschen Gesellschaft wiederherzustellen. Putschversuche des Militärs und islamistische Aufstände ließ er brutal niederschlagen – die dabei ausgeübte Repression hob sich allerdings nicht sonderlich von anderen nationalistischen Regimes in der Region ab. Gleichzeitig aber versuchte Ghaddafi, der Opposition den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem er sich ihre Forderungen zu eigen machte: Im weitgehend laizistischen Libyen wurde 1994 die Scharia wieder eingeführt (allerdings kaum angewendet). Die Macht der Revolutionskomitees wurde zurückgedrängt, eine Liberalisierung des Wirtschaftslebens angekündigt und schrittweise ein Drittel der Staatsbetriebe privatisiert.
Die Auslieferung von libyschen Geheim dienstoffizieren an ein schottisches Gericht wegen des Attentats von Lockerbie (21.12.1988) sowie Entschädigungszahlungen faßte der Westen zutreffend als Kniefall auf. In der Folge wurden Wirtschaftssanktionen und das Waffenembargo ausgesetzt. Ghaddafi war plötzlich ein bevorzugter Partner: Milliardeninvestitionen flossen in die libysche Wirtschaft, veraltete Ölförderanlagen wurden saniert, staatliche Investitionsprogramme zunehmend an westliche Firmen vergeben und das Militär von westeuropäischen Waffenschmieden neu aufgerüstet.
Flankiert wurde Ghaddafis politischer Schwenk durch eine nationalistische Rhetorik, die ausgerechnet die Schwächsten im Lande traf. Von über zwei Millionen Gastarbeitern, die in der Zeit des »libyschen Wirtschaftswunders« ins Land geströmt waren, blieben bis ins Jahr 2006 nur etwa 600000 übrig. Auch Angehörige nicht-arabischer Stämme wurden nun als »Ausländer« betrachtet und ausgewiesen. Zu den finstersten Kapiteln der Ghaddafi-Ära gehören die Pogrome gegen afrikanische Gastarbeiter im Jahre 2000, bei denen über 130 Menschen starben.
Bürgerkrieg und Intervention
Immer mehr entpuppt sich der Kampf gegen Ghaddafi als Krieg um das Öl im LandDie verstärkte Zusammenarbeit Libyens mit der Europäischen Union äußerte sich auch in der Gewährung von Wirtschaftshilfen. Als Gegenleistung kooperierte Ghaddafi , damals Duzfreund des italienischen Premiers Berlusconi und des österreichischen Rechtsaußen Jörg Haider, mit der italienischen Marine und der europäischen Grenzschutzorganisation Frontex. Libyen war der erste afrikanische Staat, der sich umfassend in das europäische Sicherungssystem zur Migrationsabwehr integrieren ließ. Hunderte von Booten mit afrikanischen Elendsflüchtlingen, die über das Mittelmeer in Richtung Europa strebten, wurden seitdem von der libyschen Marine aufgebracht, Zehntausende Migranten interniert und zurück in Richtung Hunger und Bürgerkriegs chaos abgeschoben. Allein im Jahre 2006 wurden von der libyschen Regierung 60000 illegale Einwanderer in Lagern festgehalten.
Ghaddafis Annäherung in Richtung Westen hatte ihre Hauptursache in der seit den 1990er Jahren unübersehbaren Stagnation. Mittels der Wirtschaftsreformen wurde ein bescheidener Aufschwung erreicht – Libyen war bis zum Ausbruch der Unruhen wieder der weltweit achtgrößte Ölproduzent. Außerdem baute das Land dank der sprudelnden Öleinnahmen seine Schulden fast vollständig ab. Die wirtschaftspolitische Öffnung führte jedoch dazu, daß die libysche Gesellschaft sozial stark ausdifferenziert wurde. Durch ein Privatisierungsprogramm wurde nicht der propagierte »Volkskapitalismus« geschaffen. Statt dessen ging ein großer Teil der nunmehr privaten Unternehmen an westliche Konzerne, andere gerieten in die Hände einer Schicht privilegierter Angehöriger der Staatsbürokratie.
Korruption war in Libyen trotz mehrerer Gegenkampagnen während der gesamten Ghaddafi-Ära verbreitet. Mit dem Entstehen eines privaten Wirtschaftssektors wurde die zuvor illegale Bereicherung jedoch faktisch legalisiert, wobei insbesondere Angehörige von Ghaddafis Familien clan mit gutem Beispiel vorangingen. Mit der hemmungslosen Selbstbedienung einer privilegierten Oberschicht am Staatsvermögen entstand jedoch auch eine zunehmend verarmte Schicht.
Durch die Privatisierung eines großen Teils der Staatsbetriebe stieg die Erwerbslosigkeit rapide an und betrug zuletzt an die 30 Prozent. Insbesondere die jüngere Generation sah für sich keine Perspektive mehr, die Jugendarbeitslosigkeit lag bei 40 bis 50 Prozent. Dies und die ständig steigenden Lebenshaltungskosten verbitterten Teile der Bevölkerung, während die neureiche Oberschicht nicht genug bekam und sich nach dem Wohlstand der Golf-Emirate sehnte. Libyens westlichen Partnern gingen wiederum die bereits eingeleiteten Reformen nicht weit genug. Sie erwarteten eine Streichung aller Subventionen sowie einen vollständigen Rückzug des Staates aus der Wirtschaft. Noch im Frühjahr 2010 sicherte Ghaddafi zu, in den Folgejahren die gesamte Wirtschaft der Kontrolle privater Investoren zu übergeben. Dazu sollte es aber nicht mehr kommen.
Um den vom Westen erhobenen Forderungen nach politischer Liberalisierung nachzukommen, wurden in den Jahren 2006 und 2009 Amnestien erlassen. Dies erwies sich als ein verhängnisvoller Fehler: Zahlreiche inhaftierte Islamisten kamen so auf freien Fuß und verstärkten die Reihen der Opposition.
Angesichts der fortdauernden Krise der libyschen Gesellschaft traf Ghaddafi mehrere Entscheidungen, die ihn vermutlich das Vertrauen seiner westlichen Partner kosteten. In Verhandlungen mit der italienischen Regierung forderte er ultimativ eine Erhöhung der Wirtschaftshilfe und drohte, andernfalls die Abwehr afrikanischer Bootsflüchtlinge auf dem Mittelmeer einzustellen. Im Jahre 2009 verstaatlichte Libyen Eigentum der kanadischen Ölfirma Verenex. Aus Sicht der Ölindustrie und des Westens war Ghaddafi nun nicht mehr tragbar. Man lauerte nur noch auf eine günstige Gelegenheit, ihn loszuwerden.
Trotz des im Vergleich zu den Nachbarstaaten immer noch vorhandenen Wohlstands der Bevölkerung war es nur folgerichtig, daß Anfang 2011 die Welle von Zusammenbrüchen repressiver Regimes in der arabischen Welt auch auf Libyen überschwappte. Auslöser waren soziale Forderungen der städtischen Unterschicht, Proteste gegen Willkür und Korruption und hauptsächlich von Gruppen junger Intellektueller formulierte Forderungen nach Demokratisierung und Einhaltung elementarer Menschenrechte. Nach Angriffen revoltierender Jugendlicher auf öffentliche Einrichtungen reagierten Polizei und Geheimdienst in gewohnter Manier.
In der Kyrenaika nutzten der islamistische Untergrund und mit Ghaddafis Herrschaft unzufriedene Stammesführer die Situation, um in verschiedenen Städten die Macht an sich zu reißen. Daß die unter der Decke der Volks-Dschamahirija offiziell geeinte libysche Nation tatsächlich tief gespalten war, zeigte sich auch daran, daß Teile von Militär und Staatsbürokratie umgehend zu den Aufständischen überliefen. Mit den ursprünglichen Protesten hatte der Machtwechsel in der Kyrenaika allerdings nur mittelbar zu tun – so war von den anfangs geäußerten sozialen Forderungen sehr schnell keine Rede mehr. Die derzeit in Bengasi residierende Übergangsregierung besteht hauptsächlich aus vom Westen ausgehaltenen Exilpolitikern und neoliberal eingefärbten Wirtschaftsfunktionären, denen die Privatisierungswelle der letzten Jahre nicht weit genug ging, sowie unzufriedenen Stammesführern und radikalen Islamisten. Die einzige Gemeinsamkeit dieses äußerst heterogenen Bündnisses besteht in der Forderung nach dem Sturz Ghaddafis.
Die Mehrheit des Militärs und verschiedene Stämme Tripolitaniens und des Fessan hegen allerdings für dieses zusammengewürfelte Oppositionsbündnis kaum Sympathien. Sie stehen lieber loyal zum Regime oder wahren zumindest Neutralität. Nach einer Phase der Stabilisierung schien Ghaddafis Militär die abtrünnigen Städte des Ostens zurückzuerobern. Doch das militärische Eingreifen des Westens wendete das Blatt– derzeit (Mitte August 2011 – d. Red.) scheint sich eher ein Sieg der Aufständischen abzuzeichnen oder aber ein militärisches Patt von langer Dauer.
Daß in Gestalt der rechtsgerichteten Premiers Nicolas Sarkozy und Silvio Berlusconi ausgerechnet zwei Politiker maßgeblich den Sturz Ghaddafis betrieben, die zuvor am engsten mit ihm zusammengearbeitet hatten, ist ein gelungener Treppenwitz der Geschichte. Es mag die Gier nach den libyschen Ölvorkommen sein, die diese Staatschefs zum militärischen Abenteuer bewog – oder auch der Wunsch nach einer späten Revanche für die im vorigen Jahrhundert verlorenen Kolonialkriege.
Warum Ghaddafi sich nicht, wie die gestürzten Diktatoren von Tunesien und Ägypten, beizeiten davonmachte, als die Protestwelle Libyen erreichte, darüber kann man nur mutmaßen. Vielleicht lieferte er eine grandiose Fehleinschätzung der Lage, als er hoffte, das Ruder noch einmal herumreißen und seine Macht behaupten zu können. Oder es mag ihn das Bewußtsein darüber geführt haben, daß er ausgespielt hat und die sogenannte internationale Gemeinschaft ihn keineswegs ungeschoren davonkommen lassen wird. Möglicherweise möchte der langjährige Politschauspieler der Welt einen grandiosen Abgang vorführen: ein heroisches Ende inmitten letzter Getreuer in den Trümmern des zerbombten Palastes. Oder es kommt wieder der Antiimperialismus seiner Jugendzeit zum Vorschein: Ghaddafi will nach dem Beispiel seines Großvaters bis zuletzt Widerstand leisten gegen den Kolonialismus und dessen einheimische Helfershelfer.
AusblickDer blutige, partielle Zusammenbruch des Ghaddafi-Regimes entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als Krieg um das Öl im Land. Es ist kein Zufall, daß die westlichen Staaten sehr schnell in den libyschen Bürgerkrieg eingriffen; bei den Umstürzen in Tunesien und Ägypten wurde dies nicht einmal im Ansatz erwogen. Ghaddafi galt als unsicherer Kantonist, dem man seine antiimperialistische Vergangenheit und seine scheinbar unberechenbaren politischen Schwenks übelnahm. In einem Regimewechsel sehen der Westen und seine Ölkonzerne eine gute Gelegenheit, sich die im Staatsbesitz befindlichen Teile der libyschen Wirtschaft anzueignen und das noch immer halbwegs funktionierende Sozialsystem zu zerschlagen. Ob diese Rechnung aufgeht, ist allerdings eher fraglich. Die nun schon seit Monaten andauernden Kämpfe ließen die Ölförderung massiv einbrechen. Und Teile der Anti-Ghaddafi-Allianz scheinen kaum gewillt, die von ihnen kontrollierten Ölvorkommen für ein Spottgeld zu verscherbeln.
Der sogar in linken Kreisen bejubelte »demokratische Aufbruch« in Libyen dürfte sich für die Bevölkerung langfristig eher fatal auswirken. Nicht nur, weil die meisten Rebellen alles andere als Demokraten sind und der Aufstand von blutigen Pogromen gegen nicht-libysche Gastarbeiter flankiert wurde. An den unter Ghaddafi begangenen Grausamkeiten und Menschenrechtsverletzungen gibt es nichts schönzureden. Dennoch handelt es sich bei seinem Regime um einen Rest des antikolonialen Aufbruchs der 1960er Jahre, der in kolonial heruntergewirtschafteten Territorien eine nachholende Modernisierung in Gang brachte. Eine Demokratisierung der libyschen Gesellschaft, wie sie vom Westen offiziell propagiert wird, könnte nur auf Grundlage eines neuen Modernisierungsschubs erfolgen, für den aber derzeit überhaupt nichts spricht. Der jetzt tobende Bürgerkrieg ist kein Kampf zwischen Diktatur und demokratischer Opposition, sondern primär ein simpler Verteilungskampf um die Reste des gescheiterten Modernisierungsversuchs. Die vom Westen angestrebte neokoloniale Inbesitznahme der Ölfelder dürfte den bereits begonnenen Prozeß der Entstaatlichung Libyens eher beschleunigen und einen schnellen Rückfall der libyschen Gesellschaft in die vormoderne Barbarei einläuten.
Sollten die mit Rückendeckung der westlichen Staatenallianz agierenden Rebellengruppen siegen, wird dies den Bürgerkrieg schwerlich beenden. Der nächste Konflikt zwischen Anhängern islamistischer Gruppen und abtrünnigen Wirtschaftsfunktionären der Ghaddafi-Ära ist bereits ausgemacht – antiwestlicher Fundamentalismus ist mit neokolonialem Ausverkauf kaum zu vereinbaren. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es zu Verteilungskämpfen zwischen den Clans kommen, von denen jeder einen möglichst großen Happen vom Ölkuchen abbekommen will. So könnte auch der Import libyschen Öls für die Abnehmer zu riskant werden.
Sowohl die sich abzeichnende Auflösung Libyens in vormoderne Stammesterritorien als auch eine mögliche Besetzung des Landes durch westliche Militärs würden letztlich in einem blutigen Chaos münden, verglichen mit dem selbst die repressivsten Perioden der Ghaddafi-Herrschaft als friedlich und zivilisatorisch durchgehen können – die Invasionen im Irak, in Afghanistan und Somalia haben dies bewiesen. Die Zukunft wird für die libysche Bevölkerung nicht rosig aussehen. Eher pechschwarz.
aus: Fritz Edlinger (Hg.), Libyen. Hintergründe, Analysen, Berichte. Erscheint Anfang Oktober im Promedia Verlag, Wien, ca. 224 S., ca.15,90 Euro
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Ja, bei speziellen Sorgen kann man auch die mit einbinden. Na mal sehn was der Vorschlag für eine Resonanz hat. A
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Hallo Hanno, genau dieser Gedanke kam mir auch, als wir das mit der Schmiede dieser Tage rumwitzelten. Ich halte das für eine geniale Idee. Und Du hast natürlich vollkommen recht, geteiltes Leit ist das neu erfundene Rad, oder so ähnlich. Man glaubt gernich was man alles mit einer gezielten WE-Aktion schaffen kann. Das will natürlich gut vorbereitet sein und darf nicht jedes Wochenende vorkommen. Aber prinzipiel finde ich das einen spitzen Massnahme. Vielleicht sollte man hier im Forum eine extra Rubrik dafür einrichten, wo die Projekte die Hilfe brauchen vorgestellt und vortlaufend beschrieben werden und wo dann auch die Schrauber-WEs angekündigt werden. So kann jeder der in einem vertrettbarem Umkreis ist und /oder Spezialwissen für die jeweiligen Probleme hat sich mit einklinken. Und das Ganze sollte natürlich mit vielen Fotos begleitet werden. Was meint Ihr? Schönes Restwochenende. André.
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Hallo Cathleen, da hat der Christian leider recht. Wir kommen da schon zurück. Da gibt es nur 2 Lösungen für euch, entweder Ihr kennt einen guten Doktor der eurem Kurzen dringende Urlaubsreife atestiert oder Ihr macht das hier mit: http://www.eineweltreisen.org/reisen/island . Alle die bisher da wahren, waren sehr angetan.
Hallo Christian, die Spritkosten hängen im wesentlichen von Deinem Verbauch ab. Das wird also irgendwo zuwischen 800- 1000€ liegen. Die Strassengebüren für die Schweiz und Italien dürften 70€ nicht übersteigen und die Fähre kostet wenn Du sie über uns buchst knapp über 1000€. Was die Kinder angeht,hängt es im wesentliche davon ab wie gut sie an das Reisen gewöhnt sind. Die langen An- u. Abreisedistanzen beginne ich immer Abends, damit die Zwerge dann schlafen können. Was die Nerven und die Gedult der Mitreisenden angeht würde ich im Moment sagen, fast alle die Interesse angemeldet haben kommen selber mit Kindern. Das Verständnis sollte also da sein. Sei den Ihr schart jeden Früh schon um 6 mit den Hufen. Wenn wir die Tour mit dem dem Forum zusammen bekommen und das alles so entspante Leute sind wie in Pekfitz werde ich auch meine Kinder mitbringen. Bis Jahresende sollten wir dann auch die Buchungen vornehmen. Im wesentlich hat das was mit dem Fährpreis zu tun.
Grüße, André. -
Hallo Alle zusammen, auf unserem Wurzelsepp-Treffen hab ich die Tour ja schon vorgestellt, aber hier nun nochmal für alle die das Reisefiber juckt unsere Marocc-Tour. Es besteht die Möglichkeit mit dem eigenen Auto zu fahren oder aber bei uns im LKW mit zu Fahren. Für dieses Jahr gibt es bereits 2 und für nächstes Jahr schon 3 Interessenten aus dem Forum.
http://www.eineweltreisen.org/reisen/marokko
Grüße, André.
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Na Einstein, Du willst ja nur nicht mehr raus aus der Schmiede. Lass mal sehn, 31 Tage a 24 Stunden macht 744 €. A
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Oh je, auch ich werde alt.
Tja, das mit der Schmiede.....? Ich weiss was, wir sorgen dafür, dass es Grundgehalt gibt und dann ist es wurscht ob sich jemand für unsere spielerein Interessier oder nicht. Was haltet Ihr davon? A -
Morgen Hanno, in der Tat, das sind echte Schwachstellen am L60- Fahrerhaus. Das heist aber nicht das alle so sind. Wenn das Fahrzeug z.B. immer trocken gestanden hat kannst du Glück haben und es ist nichts daran. Wichtig ist nur das man Grundrahmen ordentlich versiegelt und das Auto nicht durch Salziges fährt, dann hat man Ruhe. Bei meinem ist bis Heute nichts aber der war ja auch beim THW und beim mir steht er auch immer trocken in der Werkstatt. A