3D Drucker im Modellbau

  • Ich habe schon einige Jahre Erfahrungen mit den verschiedenen "Druckverfahren" gesammelt.


    Die erste Frage welche geklärt werden muss ist der Maßstab - je kleiner um so kritischer wird alles und Nacharbeit oft unmöglich.
    Die nächste Frage ist die nach der Oberflächenqualität und daraus resultierend die Frage nach dem Nacharbeitsaufwand.


    Die preiswerten Drucker (wie auch bei Conrad erhältlich) liefern eine relativ raue Oberfläche in z-Richtung und haben Probleme mit Rundungen. Hohlkörper wie es Fahrerhäuser sind können nicht in einem Stück erstellt werden (Änderung ist in Sicht). Bei diesen Druckern wird schichtweise ein aufgeschmolzener Kunststoff aufgetragen (in der Regel PLA).


    Die nächste Gruppe (STL) arbeitet mit lichtempfindlichen Polymeren oder Harzen und liefert ein exaktes Ergebnis. Glatte Oberfläche auch bei Rundungen und problemloses Erstellen von Hohlkörpern und Hinterschneidungen.
    Gerätepreise ab 10.000,- € aufwärts. Die Drucke sind auch bei Dienstleistern nicht billig aber ihr Geld wert.


    Lasersintern (SLS) bietet eine Mischung der Ergebnisse. Durch das Material (kunststoffummantelter feinster Quarzsand) haben die "Drucke" eine raue Oberfläche welche aber überall gleichmäßig ist, Hohlräume und Rundungen sind ebenfalls kein Problem und auch sehr stabil. Der größte Vorteil liegt im niedrigen Preis der Produkte.


    Ein grundlegendes Problem für die Eigenanwendung ist der mögliche Bauraum. Selbst die schon im erschwinglich liegenden Preissegment zwischen 1.000,- und 2.500,- liegenden Drucker sind da arg eingeschränkt mit ca. 20 x 20 x 25 cm (bitte jetzt nicht auf den Millimeter recherchieren 8) ). Es bedarf auch vieler Tests mit den allen möglichen Einstellungen um ein Optimierung des Ergebnisses zu erhalten - theoretisch sind mit den einfachen Druckern Schichtstärken bis zu 0,02 mm möglich. Dabei schießt dann aber die Druckzeit in utopische Höhen. Schon ein kleines, simples Modell in 1:87 oder 1:120 kommt im normalem Modus schnell auf 2 bis 3 Stunden Druckzeit. Mal zum Beispiel eine Formstudie, diese liegt bei ca. 2,5 Stunden und belegt schon gut den Druckraum. Die Räder auf Bild vier sind auf Grund der "Größe" von Ø 9,0mm und den Hohlräumen nur im SLT-Verfahren zu fertigen.