Wer kennt das nicht, gerade geht eine Dichtung kaputt und kein Ersatz zur Hand. Hat man Zeit, kann man natürlich eine bestellen. Was aber tun, wenn man ganz dringend und sofort, einen Ersatz braucht und auch kein Dichtungspapier zur Hand hat? So erging es mir, mit der Dichtung der Ölbehälter von der Ölzentrifuge.
Nach Art eines MacGyver, schaute ich, was an brauchbaren Materialien verfügbar ist. Das Material sollte öl beständig, temperaturfest bis 120 Grad und möglichst flexibel sein. NAch längerem Suchen fand ich etwas, was als Material in Frage kommen könnte. Es war eine Art Unterleger für Teller usw für eine Mahlzeit, keine Ahnung um was es sich für Material handelte, irgendetwas gummiartiges, oder silikonhaltiges könnte es sein? Aber es entsprach meinen Vorstellungen, schnell noch einen Hitzetest mit der Heißluftpistole gemacht, Temperaturen bis 200 °C hielt das Material aus, sollte also gehen.
Zentrifuge auf das Material aufgesetzt, mit einem Markierstift die Umrisse nachgezeichnet und dann mit einem Brett und einer Schraubzwinge die Teile zusammengepresst, so dass ich einen Abdruck von den Dichtflächen bekam.
Danach erfolgte das Ausschneiden, hier sollte man langsam und vorsichtig vorgehen um ziemlich genau zu arbeiten. Nach einiger Zeit war die Dichtung ausgeschnitten, jetzt fehlte nur noch das Loch für den Ölkanal. Mangels Locheisen, habe ich eine passende Inbusschraube verwendet. Ein paar Schläge auf den Schraubenkopf und ein entsprechendes Loch war in der Dichtung.
Im Anschluss werden die Dichtflächen schön gesäubert und fett- und ölfrei gemacht- Zur Sicherheit habe ich noch etwas Dichtmittel auf die Dichtflächen gegeben, sollte aber auch ohne gehen. Meine vorherigen Versuche die Zentrifuge nur mit Dichtmittel abzudichten, schlugen alle fehl, ganze 3 Mal habe ich es ausprobiert, ist eine Sauarbeit, immer wieder alles auseinander bauen, säubern und entfetten. Wahrscheinlich sind die Dichtflächen nicht ganz perfekt.
Die Dichtung hielt beim ersten Versuch dicht und nach einer Stunde Motorenlauf, trat immer noch kein Öl aus.
Das Ganze sollte als Anregung dienen, wenn man improvisieren muss, unterwegs ausfällt und Ersatz braucht usw.. Natürlich ist eine original gefertigte Dichtung immer besser.
Das Material, ein Unterleger
Umrisse der Zentrifuge nachzeichnen
Mit Schraubzwinge zusammenpressen
Umriss mit Cuttermesser ausschneiden
Abdruck
Umriss ausgeschnitten
Loch mit Inbusschraube ausgeschlagen
fertige Dichtung
Probe ob Dichtung passt
Dichtmittel auf der Dichtfläche
Dichtung aufgelegt
Zentrifuge eingesetzt