6VD 14,5/12 SRW Notstromer

  • Hallo IFA-Gemeinde,


    ich bin neu hier, gerlernter KFZ-Mechaniker und als Logistiker arbeitend. Die alte DDR Technik fasziniert mich schon immer, ich habe schon ein paar Werkzeugmaschinen von Heckert restauriert. Meine 250er ETZ hab ich ebenfalls vor 5 Jahren komplett neu gemacht.


    Jetzt zum Thema. Ich nenne Seit kurzen einen Fimag-Notstromer mit 6VD 14,5/12 SRW Motor mein eigen. Nachdem ich jetzt den Tank restauriert habe (neuen Boden eingezogen, neu Lackiert) und schon bissel was am Motor gemacht hab (Dieselfilter, Feder Kraftstoffpumpe, Vordruckventil, Elektrik Flammstartanlage, Anlasser überholt) hab ich den Motor heute das erste mal gezündet. Das Positive war, er sprang auf Anhieb an, und jetzt kommt mein Problem. Die Maschine qualmt weiss, d.H. einer läuft nicht mit und klingt mechanisch auf einem Zylinder sehr hart. Wie straffe Hammerschläge von innen gegen den Block.
    Beim Anlassen ohne Sprit klingt der Motor als hätte er auf allen Zylindern Verdichtung (das werd ich diese Woche nochmal messen) aber er läuft wie oben beschrieben nicht richtig.


    Bevor ich jetzt die Maschine zerleg wollte ich fragen (da dies meine ersten Erfahrungen mit nem Schönebecker sind) auf was ich mich gefasst machen muss und ob Ihr mir schon eine grobe Richtung sagen könntet wo das Problem liegt.


    Zur Vorgeschichte des Motors:
    - der Notstromer wurde bis vor zwei Jahren als Notstromer bei einer "LPG" eingesetzt
    -Kühlwasserschlauch war unbemerkt geplatzt und Maschine heissgelaufen.
    -Kopfdichtungen sind schon neu gemacht und auf Rückfrage wären die Laufbuchsen angeblich frei von unnatrürlichem Verschleiss gewesen.


    Ich tendier ja fast zu einem defektem Pleuellager. Öldruck liegt aber voll an.


    Vielen Dank an die IFA-Schraubers

  • Da pisst ne einspritzdüse wäre meine erste Vermutung ....fass mal die einspritzleitungen an wenn er im standgas läuft sollten bei allen Sechsen die gleichen druckschläge zu spüren sein da findet man meistens gleich den verdächtigen....oder dein überholtes kaltstartventil pisst dann kommt es auch zu solchen Symptomen... Also das erstmal blind machen um zu sehen obs dann besser wird dann einspritzdüsen kontrollieren


    Mfg lemmi

  • tach
    schraub mal die ventildeckel runter und schau dir die kipphebel und die stößelstangen an.eventuell findest du da dein problem das etwas verbogen ist.

    Links stehen Bäume,Rechts stehen Bäume und mittendrin sind IFA Träume!

  • Hi vielen Dank für die schnellen Antworten! =)
    Mir ist vorhin aufgefallen (hab schon bissel vor meiner Frage rumgesucht) das beim 4. Zylinder vom Lüfter aus wesentlich grössere Druckschläge an der Einspritzleitung zu erfühlen sind. Beim VW T4 hat ich sowas ähnliches schonmal, aber da ist das "Klopfen" nicht so extrem.
    Aber Danke schonmal, dem werd ich umgehend die Woche nachgehen. Wird leider erst am Mittwoch, aber mir brennts schon wieder unter den Nägeln.


    Den Deckel der Einspritzpumpe hatte ich auch schonmal ab und geschaut, das sich alle Pumpenelemente beim Bewegen des Gashebels gleichmässig drehen und auch das Gestänge wieder auf Null zurückgeht.
    Das Vordruckventil hatte ich gestern nochmal draussen, weil beim maunuellem Vorpumpen kein "Sirren" ertönte (wurde mir gesagt, das man das Ventil hören muss). Habs rausgebaut, und siehe es klemmte ein Stück, ich würde sagen Verharzung, drin. Ventil wurde zerlegt und gereinigt und bei demontiertem Rücklaufschlauch getestet. Ich musste ein paar mal Pumpem, dann kams mit einem Sirren gespritzt und hörte nach Pumpstopp sofort auf mit laufen und hielt Druck.


    Die Beiden Dieselfilter standen bis oben voll brauner Pampe, deswegen hab ich die gewechselt und den Tank gemacht.


    Könnt Ihr was empfehlen, wo man Teile für diese Maschine bekommt? Ölfilter, Dichtungen, Düseneinsätze


    Noch ne Frage: Was ist denn eigentlich der Unterschied bei den Einspritzdüsen SG 170-66-1 und SE 170-66-1?


    Ich bin da bissel wissbegierig :D

    Als Nachtrag: mein Vordruckventil hiess im Teilekatalog des Motors "Überströmventil" Pos. 121.


    besten Dank schonmal

  • Hallo Schraubers,
    ich konnts nicht lassen und bin heute früh nach der Nachtschicht nochmal fix in die Halle und hab die Einspritzdüsen rausgezaubert. Soweit ich das deuten kann sind zwei Zylinder richtig gelaufen und vier nicht bzw. sporadisch.


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    Beim Abschrauben des Rüclaufs war noch ein bisschen Druck drauf, also sollte das Überströmventil auch dicht halten.
    Kann man an den Düsen ohne Spezialwerkzeug was vernünftig machen? Ich denke mal, das ich um neue Einsätze und Düsen einstellen lassen nicht herum kommen werde.


    Achso, das isser
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    Vielen Dank für eure Hilfe!

  • guten morgen,
    aller warscheinlichkeit sind deine düsenstöcke wegen des biodiesels und der standzeit verharzt.
    zerlegen kannst du die stöcke ohne spezialwerkzeug,
    ich hab meine in warmen bremsenreiniger gelöst bekommen-aber nach dem säubern mußt du sie nochmal abdrücken und einstellen lassen.
    diese arbeit kann jeder boschdienst mit dieselabteilung im haus.
    gruß aus thüringen -die bullyschmiede

  • Hallo Community,
    hab heute mal die Düsen zerlegt und erstmal die Düsenstöcke gesäubert. Von den Düseneinsätzen hat einer auf der Aussenseite schon ordentlich Korrossion angesetzt und bei einem hab ich die Nadel nur noch mit einer Zange rausgekriegt (hat geklemmt, Korrossionsflecken sichtbar). Sonst standen die Einsätze im Schmodder ausser die Zwei die gelaufen sind. Ich schau morgen mal ob da sinnvollerweise nochwas zu retten ist, sonst müssen hat neue Einsätze rein (danke für den Tipp).
    Einer der Düsenstöcke ist auch leicht anders aufgebaut. Während die restlichen fünf die Einstellschraube der Druckfeder in der oberen Kappe mit Innengewinde haben hat der eine quasi eine durchgängige Gewindehülse, die in den Stock geschraubt wird zum Feder spannen und dann wird auf die Hülse die Kappe aufgeschraubt. So hab ich mir das jedenfalls zusammengedichtet. Nummern sind zumindest alle gleich.


    Ich vermute, das der Motor nach längerer Standzeit nochmal nen Startversuch hatte und da aus dem Tank Wasser mit gefördert wurde. Wahrscheinlich ist das dann durch die völlig zugesetzten Filter bis in die Einspritzdüsen gelangt.

  • Bei den Einspritzdüseneinsätzen würd ich auf Nummer sicher gehen und neue einbauen. ich hatte die auch gereinigt und nach kurzer Zeit haben die doch wieder gepisst.

    Gewinne Zeit durch vorher Nachdenken.
    lura

  • Hallo Schrauber,


    hab heute mal am Maschinchen Verdichtung gemessen. Von der Wapu aus 20 - 18 - 18 - 16 - 16 - 18. Es sind auf jedenfall paar Leichte Messabweichungen drin. Hab alle Zylinder zwei mal gemessen, damit die Werte auch plausibel sind.
    Was sagen die Profis dazu?


    Die grossen Kupferscheiben hab ich keine neuen da, hab die alten jetzt erstmal weichgeglüht und abgeschliffen. da die Düsen jetzt raus sind, werd ich gleich mal die gelegenheit ergreifen, die angegammelten Einspritzleitungen zu erneuern.


    Den Tank hab ich vor zwei Wochen schon gemacht:
    - neuer Boden eingelötet, da der nach dem Kärchern nur noch als Sieb gegangen wär :D
    - und natürlich frisch eingefärbt, die Maschin soll ja wieder hübsch werden
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    Die eine Einspritzdüse krieg ich nicht wirklich wieder hin, Ich hab die Korrossionsspuren an der Nadel vorsichtig entfernt. Die Nadel ist zwar gängig, man merkt aber deutlich Radialspiel wenn die Nadel geschlossen ist. Da die Düsen ja eigentlich eingeläppt sind ist das eindeutig zuviel.
    Da werden wohl neue rin müssen.


    Noch ne Frage: Kann mir jemand die heutige Bezeichnung des Ölfilters nennen? Ich hab bis jetzt keine umschlüsselung gefunden auf einen "West" :D - Hersteller


    Danke euch

Dein IFA Projekt

Dein IFA Projekt