W 50 versetzt die Wiener in Erstaunen

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    Schlepperfreund Günter Funke war mit seinem IFA W 50 auf Abenteuertour zu einem Freund in Österreich. Insgesamt sechs Tage brauchte er mit seinem Oldtimer bis ins niederösterreichische Neukirchen.




    ROTTELSDORF/MZ. Günter Funke, der Vorsitzende der Rottelsdorfer Schlepperfreunde, hat sich auf eine ungewöhnliche Tour begeben. Mit seinem IFA W 50 besuchte er Peter Nagl in Neunkirchen in Niederösterreich. Der ist wie er ein Oldtimerfan. Vor einem Jahr hatte Funke den Österreicher aus der Patsche geholfen, als der sich in Halle mit dem Auto hoffnungslos verfranzt hatte. Aus der Zufallsbekanntschaft wurde Freundschaft.
    Seinem Freund hatte er damals versprochen, ihn einmal zu Hause zu besuchen. Sechs Tage war er unterwegs auf seiner Abenteuertour. „Ich hatte nicht eine einzige Panne mit meinem Lkw“, berichtet der 61-jährige Oldtimerfan nach der Rückkehr von seiner 1 700 Kilometer langen Fahrt. Er muss aber einräumen, dass komfortables Fahren etwas anderes ist. „Servolenkung hat der 37 Jahre alte W 50 nun einmal nicht“, meinte Funke.
    Nonstop nach Passau
    Das stört ihn aber ganz und gar nicht. „Was nicht dran ist, kann auch nicht kaputt gehen“, sagte er lachend. Nachts um 1 Uhr ist er aufgebrochen und erst einmal nonstop bis Passau gefahren. Dann wich er auf eine Bundesstraße aus, um durchs Donautal zu fahren und einen Abstecher nach Linz zu machen. Vorher tat sich aber ein Problem auf: Die Maut war zu entrichten. Normalerweise hätte er dafür, wie alle anderen LKW auch, eine sogenannte GO-Box einbauen lassen müssen. Hatte er aber nicht.
    An einer Tankstelle bekam er den Tipp, einfach eine Vignette für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen Gewicht zu nehmen. „Ihr Fahrzeug kennt hier eh niemand und nachgewogen wird garantiert nicht“, machte ihm der Tankstellenpächter klar. Denn von der ehemaligen DDR wussten die meisten dort fast gar nichts. „Außer, dass es sie gab“, stellte der Oldtimerfan schnell fest.
    Funke ist sich auch ganz sicher, dass er der Erste mit einem W 50 in Wien war, jedenfalls nach den erstaunten Blicken der Einheimischen zu urteilen. Nach 15 Stunden Fahrt in seinem als Wohnmobil umgebauten Werkstattwagen kam er endlich bei seinem Freund in Neunkirchen an. „Der einzige Parkplatz, den ich belegen konnte, gehörte einem Nachbarn, einem Arzt, der dort seinen Mercedes abgestellt hatte“, erzählt Funke.
    Reise in die Vergangenheit
    Ohne Murren machte der Arzt Platz für ihn. Das wundert ihn noch heute. Im Auto seines Freundes unternahmen beide mehrere Touren, so auch nach Ungarn. Dort bot sich Funke ein altbekanntes Bild. „Alte Skodas, Trabis, Ladas und andere Ostblockfahrzeuge gehören dort noch heute zum normalen Straßenbild“, staunte Oldtimersammler. Es war für ihn fast wie eine Reise in die Vergangenheit.
    Mit Nagls Steyr-Traktoren von 1947 und 1955 wollten sie auch einen 2 076 Meter hohen Berg erklimmen. „Bei 1 570 Höhenmetern haben wir dann aufgegeben“, erzählt Funke. Beide haben die letzten 500 Meter mit der Zahnradbahn zurückgelegt. Jetzt plant Funke schon die nächste Tour. „In zwei Jahren will ich mit dem W 50 nach Rom“, sagt der Schlepperfreund.

  • Hatte zufällig letztes Wochenende bei einen Oldtimertreffen in Fürstenwalde Herrn Funke kennengelernt. Er war mit L 60 und ZT-300 GB als Ladung da. Wir standen mit einigen Leuten in einer Runde. Dabei wurde auch über das Thema Reise mit W50 nach Wien gesprochen.


    Jörg

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